2 - An meinen Haaren

An meinen Haaren möchte ich sterben
von SOPHIE REYER
Ein Theaterpoem mit imaginären Bühnenbildern von Harald Häuser
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Sie schmiegt sich an Wulian, der immer noch die Form eines Kaninchens hat. Schläft ein. Wulian verwandelt sich in einen weißen Drachen mit Federohren. Ossa wacht auf.

Ossa: Arschdrache du.
Hast mir mein Kaninchen ohne Ohren geboren gestohlen.
Solltest dich schämen.
Nämlich.
So was Kümmerliches.
Das Kaninchen hatte großen Kummer.
Geschlummert hats.
So ein Arschdrachenrache der schluckt wohl gerne die Schwachen.
Was.

Sie beginnt, zu kämpfen, bis Wulian lacht.

Ossa: Bist auch noch ein Lachdrache.
Hassdrache.
Lachdrache.
Hätt ich nur übers Kaninchen gewacht.

Wulian: Über Nacht werd ich immer zum Monster.

Ossa: Wer.

Wulian: Ich. Der Ohrenlose.

Ossa: Bist du ein Pokemon.

Wulian: So ähnlich. Ich tarn mich gut. Als Krüppel Kaninchen. Aber Nachts da verwandel ich mich in einen Glücksdrachen. Da falten sich meine Flügel auf. Da wachsen mir Federn aus dem Hinterkopf.

Ossa: Ein netter Trick. Kannst du Feuer speien.

Wulian: Nur weißen, wattigen Schaum.

Ossa: Verstehe. Und jetzt.

Wulian: Jetzt wärm ich dich.

Ossa: Bist du sicher.

Wulian: Komm unter die Flügel.

Ossa: Nachm Feuer. Dem Pilzchen. Da war es so heiß.

Wulian: Die Queen of the Biomacht hat die Menschen abgebrannt.
Nachdem sie sie in Bäume verwandelt.

Ossa: Ehrlich.

Wulian: Gefährliche Präparatoren sind sie.

Ossa: Auch die Eltern.

Wulian: Ich fürchte.

Ossa: Nur ich bin der Rest.

Wulian: Das wissen die Sterne.
Komm her.
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